Ein Welpe kommt ins Haus - Allgemeines |
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In der Regel holen Sie einen Welpen ab der 8. Woche (früher keinesfalls) ins Haus. Von der 8.
bis 12. Woche befindet sich der Welpe in der so genannten Sozialisierungsphase. Der Welpe ist
vollkommen unerzogen, muss erst eine Bindung zu Ihnen aufbauen, hört noch auf keinen
Namen, ist möglicherweise verängstigt und unsicher, weil er das erste mal getrennt von Mutter
und Wurfgeschwistern ist, noch nicht stubenrein, schmuse- und spielbedürftig, kann keinesfalls
alleine bleiben, muss alle 2-3 Stunden raus um sich zu entleeren, und muss von Anfang
erzogen werden.
Die kommenden Wochen werden Sie fast ausschließlich mit ihrem neuen Bewohner beschäftigt
sein. Sie sollten kaum Besuch haben, die Kinder erst mal etwas zurück halten, da dies den
Welpen in den ersten Wochen nur überfordert. Sie brauchen Geduld, konkretes Wissen um die
Erziehung des Welpen (die sofort beginnen kann), eine gut geführte Hundeschule zum Besuch
von Welpenspielstunden, Kreativität, viel Liebe und Zeit aber auch Konsequenz.
Natürlich sollten Sie auch genau wissen, was der Welpe frisst und wie oft er zu fressen
bekommt. Ein Körbchen zum kuscheln, Wasser- und Futterschale, Spielsachen und
Kauknochen, Leine und Halsband haben Sie natürlich vorher schon besorgt. Alles was der
Welpe in den kommenden Wochen lernt, an positivem und negativem, wird sich in seinem
späteren Leben auswirken.
Wenn Sie sich in dieser Phase ganz besonders viel Zeit nehmen, werden Sie gute Chancen
haben, mit einem Hund zu leben der gut sozialisiert ist und mit anderen Hunden, Tieren,
Menschen, Geräuschen (Gewitter, Donner, Sylvester, heruntergefallenes Geschirr, klingeln an
der Haustür, Staubsauger etc.) und Situationen (Stadt, Schwimmen, Verkehr, Jogger, Fahrrad-
und Mofafahrer, Tierarzt, Einkaufen, alleine bleiben, Besuch, Auto fahren, Urlaub, Hotel, Kinder
etc.) zurecht kommen wird.
Im Rudel erzieht der Vater die Welpen. Haushunde haben in diesem Sinne keinen Vater. Wir
müssen die Vaterrolle übernehmen, wir müssen uns mit dem kleinen Hund beschäftigen, mit
ihm spielen und ihn dabei erziehen. Wir müssen ihm durch Autorität seinen Platz im Leben, in
seiner künftigen Familie zeigen. Wobei die ersten Erfahrungen, die ein Hund mit den Menschen
macht, für sein künftiges Leben bestimmend sind.
Wichtig sind aber auch möglichst frühe, freundliche Kontakte mit anderen Hunden, damit er
weder ängstlich noch ein Raufer wird. Das kann leicht bei einem ganz auf Menschen fixierten
Hund geschehen.
Denken wir im Umgang mit dem neuen Hund auch daran, dass für einen Welpen ein Tag ist,
wie für uns eine Woche oder ein Monat. Er lebt viel schneller als wir und erlebt in kurzen
Zeiträumen entsprechend mehr. Er kann ohne weiteres vergessen haben, was vor einer halben
Stunde war. So wie wir etwas von vorvorgestern vergessen. Wir müssen deshalb Nachsicht
üben und viel, viel Geduld haben.
Ein junger Hund ist ständig auf Entdeckungsreise und so kann schon das ein oder andere
beschädigt werden. Besonders beliebt sind z.B. Schuhe, der gerne einmal zerbissen werden.
Dies ist besonders unangenehm, wenn es sich um die Schuhe Ihrer Gäste handelt!
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Wir werden in Ewigkeiten nicht mehr gut machen
können, was wir den Tieren angetan haben.
Mark Twain, (1835 - 1910)
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